Die Ziele der Raumbelüftung bestehen im Wesentlichen darin die Behaglichkeit in den Räumen sicherzustellen und Bauschäden durch Kondensatausfall zu vermeiden. Konkret bedeutet dies, dass zumindest Schadstoffe, Gerüche, Feuchtigkeit und Wärme durch die Lüftung abgeführt werden müssen. Diese Stoffgruppen reichern sich innerhalb des begrenzten Luftreservoirs „Raum“ schnell an. Die Geschwindigkeit hängt dabei sowohl vom Volumen des Raumes als auch von der Höhe der Stofflast, d.h. üblicherweise von der Belegungsdichte, ab.
Im gewerblichen Bereich ist eine ausreichende Raumlüftung besonders hinsichtlich vorgeschriebener Standards wie beispielsweise zum Schutz der Gesundheit von Mitarbeitern relevant.
Zu den Schadstoffen zählen sowohl Emissionen aus Oberflächen wie Möbel und Bodenbeläge als auch durch Atmung bedingte CO₂-Emissionen. Die am Arbeitsplatz zulässigen Konzentrationsgrenzwerte werden dabei von den Behörden festgelegt und kontrolliert.
Zu dieser Kategorie zählen olfaktorisch, d.h. durch den Geruchssinn, wahrnehmbare Verunreinigungen der Atemluft. Ausgelöst werden diese ebenfalls durch Emissionen aus Raumoberflächen und zusätzlich durch Körpergeruch oder z.B. Zigarettenrauch.
Feuchtigkeit in Gebäuden entsteht durch verschiedene innere oder äußere Quellen. Bedingt durch diese Quellen liegt der absolute Feuchtegehalt innerhalb eines Gebäudes immer höher als in der Außenluft (Ausnahme möglich bei geringen Feuchtequellen und hoher Feuchteabsorption der Raumoberflächen). Da das Gasgemisch Luft nur eine bestimmte – von der Lufttemperatur abhängige – Menge Wasserdampf aufnehmen kann, wird der Feuchtegehalt auch durch die relative Luftfeuchte beschrieben. Sie stellt den „Ausnutzungsgrad“ für die Feuchteaufnahme der Luft dar. Je nach Oberflächenmaterial kann eine relative Luftfeuchte von ca. 75% bereits zur Bildung von Schimmelpilz führen.
Wärmequellen entstehen durch die Abwärme elektrischer Geräte, durch Personen, durch absorbierte Solarstrahlung oder absorbiertes Kunstlicht. Die natürliche Abfuhr von Wärme entsteht durch Transmission, Abstrahlung und Konvektion, wobei unter dieser Auswahl die Lüftung den schnellsten und somit effektivsten Wärmetransport darstellt.